Der Sommer naht und wer in letzter Zeit einen Hund oder eine Katze aus unserem Tierheim aufgenommen hat, fragt sich nun, ob er problemlos verreisen kann - und ob er seinen neuen vierbeinigen Freund mitnimmt oder besser zu Hause lässt.

„Allgemein sagt man, dass die Mensch-Tier-Bindung bei Hunden ausgeprägter ist“, erläutert Benjamin Pasternak. „Hunde sind stark an ihre Bezugspersonen gewöhnt, Katzen hingegen häufig eher an ihr Zuhause.“ Aber, so betont er, trotzdem gäbe es hier individuelle Unterschiede und man solle sich von Vorurteilen freimachen. „Es mag vielleicht befremdlich wirken, wenn jemand mit einer Katze am Geschirr und mit Schleppleine auf dem Campingplatz herumspaziert, aber es gibt durchaus Katzen, die das von klein auf kennen und gut damit zurechtkommen. Die entscheidende Frage ist also immer: Ist das Tier gestresst oder nicht?“

Deswegen haben wir einige Punkte zusammengestellt, die Sie als Hunde- oder Katzenhalter bei der Urlaubsplanung von Anfang an beachten sollten.

Hund:

• Fahrt mit dem Auto: Wenn Sie mit dem Auto verreisen, sollte die Fahrt nicht zu lange dauern. Einige Stunden sind – mit Pausen – problemlos möglich, lange Fahrten über Nacht jedoch nicht.
• Flugreisen: Ist für einen Hund generell sehr stressig. Sowohl mit dem Flug an sich als auch mit der Reise im Transportkorb muten Sie ihm viel Aufregung zu. Im Idealfall lassen Sie ihn also zu Hause.
• Auswahl des Reiseziels: Sehr heiße, südeuropäische Länder wie Spanien, Italien oder Kroatien sind für Hunde sehr anstrengend. Und Sie selber können den Urlaub auch nicht genießen, wenn Ihr Vierbeiner leidet.
• Papiere und Gesundheit: Bei allen Reisen innerhalb der EU brauchen Haustiere einen gültigen EU-Heimtierausweis, außerhalb der EU können weitere Untersuchungen, z.B. ein Tollwuttiter, nötig sein, vor allem bei der Wiedereinreise nach Deutschland. Der Hund muss gegen Zecken und andere Parasiten geschützt sein. Nach dem Urlaub sollten Sie ihn auch auf jeden Fall entwurmen.
• Unterkunft: In vielen Hotels und Ferienwohnungen sind keine Haustiere erlaubt. Campingplätze oder Ferienhäuser sind häufig haustierfreundlicher und -geeigneter. Deswegen unbedingt im Vorfeld gut informieren.

Katze:

• Zuhause ist es am schönsten? Die meisten Katzen sind sehr territorial und mögen Veränderungen in ihrem Umfeld oder ihrer Routine überhaupt nicht. Aber: Es gibt auch durchaus Katzen, die sehr menschenbezogen sind und leiden, wenn diese nicht da sind.
• Freigänger: Für Katzen, die es gewohnt sind, draußen zu sein, ist es eine erhebliche Einschränkung, wenn dies in Ihrem Urlaubsdomizil nicht möglich ist. Aber auch eine fremde Umgebung kann sehr herausfordernd sein. In diesen Fällen gilt: Besser zuhause lassen.
• Fahrt mit dem Auto: Bei den meisten Stubentigern nicht beliebt. Einige reagieren empfindlich und müssen sich übergeben, andere pinkeln vor Aufregung. Deswegen die Transportbox mit saugfähigen Handtüchern ausstatten und der Katze ggf. einige Stunden vorher nichts zu fressen geben.
• Katzensitter: Die meisten lassen ihre Katze im Urlaub zuhause. Eine gute und zuverlässige Urlaubsbetreuung ist dafür Voraussetzung. Diese sorgt für den (mehrmals) täglichen Wechsel von Futter und Wasser sowie die Reinigung des Katzenklos. Sie sollte sich aber auch etwas Zeit nehmen, um die Katze zu streicheln und mit ihr zu spielen.

Tierpension:

• Manchmal geht es nicht anders und man muss spontan für ein paar Tage verreisen. Und manchmal ist es schlicht nicht möglich, Hund oder Katze mitzunehmen oder eine Betreuung zu organisieren. In diesem Fall empfiehlt sich die Unterbringung in einer professionellen Tierpension.
• Check up: Eine Besichtigung sollte in jedem Fall im Vorfeld möglich sein, andernfalls ist das kein gutes Zeichen! Klären Sie dabei wichtige Fragen. Schauen Sie, wie viele Mitarbeiter sich um die Tiere kümmern, ob das Umfeld liebevoll ist und wie viel Auslauf vorhanden ist.
• Tierschutzverein fragen: Wir als Tierschutzverein kennen natürlich auch die Adressen in der Umgebung, auch schwarze Schafe sind uns bekannt.
• Tipps, worauf Sie bei der Suche achten müssen, finden Sie beim Deutschen Tierschutzbund e.V.