Qualzuchten müssen enden
Dieses Thema macht uns ein ums andere Mal richtig wütend. Weil wir immer wieder mit Menschen konfrontiert werden, die Tiere beispielweise als Spielzeug für ihre Kinder kaufen und/oder rein aus optischen Gründen. Tiere, die auf optische Ansprüche der Halter hin gezüchtet werden und denen körperliche Attribute hin- oder weggezüchtet werden, tragen davon meistens lebenseinschränkende Schäden davon. Diese sogenannten Qualzuchten leiden beispielsweise unter Atemproblemen oder werden bereits mit Skelett- und Wirbelschäden geboren. Andere wiederrum haben permanent entzündete Augen oder Ohren. Darüber hinaus finden wir, dass auch Modezuchten als Qualzuchten gesehen werden müssen.
Besonders entsetzt uns immer wieder der Trend der „Teacup“-Hunde. Dabei werden bereits sehr kleine Hunderassen noch winziger gezüchtet, so dass sie in eine Teetasse passen. Ganze Fotowettbewerbe gibt es dazu, ein riesiger Hype … zum Leidwesen der Hunde. Um zu erreichen, dass Hunderassen wie Chihuahua oder Zwergpinscher noch kleiner werden, als sie es bereits sind, werden die kleinsten und schwächsten Welpen ausgewählt und später gezielt miteinander verpaart. Da es sich bei den Teacup-Hunden um keine offizielle Rasse handelt, ist nicht bekannt, wieviel Tiere derzeit in Deutschland leben. Die Zucht ist sogar verboten, denn ein Hund muss mindesten zwei Kilogramm wiegen, um zur Zucht zugelassen zu werden. Und die meisten Teacup-Hunde wiegen weniger als ein Kilogramm!
Die Tiere leiden oft ihr Leben lang! Sie kommen als Hund mit allen dazugehörigen Instinkten zur Welt, können diese aber nicht ausleben. Schon allein die Kommunikation mit Artgenossen ist kaum möglich, da andere Hunde die Miniaturausgaben oft gar nicht als Hunde wahrnehmen. Katzen, Bussarde, andere Hunde, ja sogar größere Nagetiere, stellen eine lebensbedrohliche Gefahr da. Oft sind die Teacup-Hunde zu einem Leben auf dem Arm verdammt. Und dazu kommen noch die körperlichen Einschränkungen. Denn nicht alle Organe lassen sich einfach beliebig klein züchten. Das Gehirn beispielsweise bleibt gleich groß und führt dann oftmals zu einem sogenannten Wasserkopf. Dieser ist nicht behandelbar und bedeutet einen vorzeitigen Tod. Auch kann es sein, dass sich die natürlichen Knochenhautlücke „Fontanelle“ bei den Tieren auf Grund des zu großen Gehirns nicht schließen kann und es an dieser Stelle nur die Haut und etwas Fell geschützt ist. Ein kleinster Schlag auf den Kopf kann somit zum sofortigen Tod der Tiere führen.
Wenn Sie sich mit dem Gedanken beschäftigen, dass ein Hund bald zu Ihrer Familie gehören soll, so sollte die Auswahl zu keinem Zeitpunkt unter optischen Aspekten gefällt werden. Kommen Sie gerne zu uns ins Tierheim, wir beraten sie und helfen Ihnen dabei, den für Sie charakterlich passenden Hund zu finden. Denn der Charakter und die Eigenschaften eines Tieres sollten zum künftigen Halter passen und auch umgekehrt. Dann steht einem glücklichen und harmonischen Zusammenleben nichts mehr im Wege!