Stechalarm! So schützen wir unsere Tiere im Tierheim

Seit Wochen hält das schöne Wetter an und ein Ende ist nicht in Sicht – im Gegenteil: Die ersten Modelle sagen einen langen und heißen Sommer voraus. Bei uns im Tierheim stehen für die Tiere – insbesondere die Hunde – anstrengende Wochen an. Kriebelmücken, Bremsen und Stechfliegen machen ihnen das Leben schwer, beißen und stechen, so dass sich die Hunde schlimmstenfalls wochenlang kratzen. „Verhindern kann man weder Fliegen noch Mücken“, stellt Benjamin Pasternak klar. „Vor allem Fliegen kommen in wirklich jedem Tierheim vor. Wir versuchen jedoch mit verschiedenen Maßnahmen das Risiko für unsere Tiere zu senken.“
Die Top 3 der lästigen Insekten:
Stechfliegen: Sie sind Blutsauger und können Hunde so massiv befallen, dass es in seltenen Fällen zu Blutverlusten kommt. Ihre Stiche führen zu starkem Juckreiz und Schwellungen; einige Hunde reagieren allergisch auf den Fliegenspeichel, was ebenfalls Juckreiz und Hautreaktionen verursachen kann. Sie sind dämmerungsaktiv und bevorzugen haarlose Stellen wie Bauch und Ohren.

Kriebelmücken: Sie sind winzig, nur zwischen zwei und sechs Millimeter lang. Sie ähneln der Stubenfliege, sind aber bei weitem nicht so harmlos wie diese. Die Weibchen ernähren sich vom Blut der Wirte und beißen – das Ergebnis juckt nicht nur über Tage und Wochen sehr unangenehm, sondern kann auch zu Schwellungen führen. Hauptwirte sind Rinder, Pferde, Hunde und auch Menschen. Wie fast alle Mücken sind Kriebelmücken dämmerungsaktiv.
Bremsen: Sie sehen aus wie große Fliegen, bevorzugen schwülwarmes Wetter und ihre Stiche sind sehr schmerzhaft. Pferdehalter können ein Lied von ihnen singen, denn in den Sommermonaten kann der Aufenthalt auf der Weide so qualvoll sein, dass die Tiere regelrecht flüchten. Aber auch Hundebesitzer sollten auf der Hut sein, denn die Stiche können zu starken allergischen Reaktionen führen. Außerdem versuchen viele Hunde nach den Bremsen zu schnappen; wenn sie dabei in den Rachen gestochen werden, ist dies gefährlich.

Was tun?
„Es gibt nicht die eine Maßnahme, mit der wir unsere Tiere wirkungsvoll schützen können“, betont Benjamin Pasternak. „Aber wenn jede Maßnahme das Risiko um fünf bis zehn Prozent senkt, ist es das auf jeden Fall wert, vor allem für die Hunde in den Außenanlagen auf Sand.“ Deswegen gehen wir im Tierheim mit unterschiedlichen Methoden gegen Insekten vor.
Bepflanzung: Bestimmte Pflanzen mögen Insekten nicht und halten lieber Abstand. Dazu gehören Lavendel, Minze, Zitronenmelisse, Rosmarin, Basilikum und Eukalyptus.
Bremsenfallen: Seit einigen Jahren sieht man die schwarzen Gummibälle mit dem weißen Regenhut immer häufiger auf Pferde- und Rinderweiden. Das Prinzip: Der in der Sonne aufgeheizte Gummiball lockt die Insekten an, diese fliegen über einen Trichter in ein Fanggefäß, in dem sie getötet werden.
Halsbänder: Diese gehören zur Gruppe der Repellents und setzen über einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten Wirkstoffe frei, die den Hund nicht nur vor Mücken, Bremsen & Co. schützen sondern auch vor Parasiten wie Zecken und Flöhe.
Spot-ons: Die flüssigen Repellents werden mit einer Pipette direkt auf einen Punkt der Haut gegeben, in der Regel zwischen die Schultern. Der Wirkstoff verteilt sich dann allmählich über die Haut; Mücken, Zecken, Haarlinge und Flöhe werden abgewehrt. Die Wirkung hält in der Regel etwa einen Monat an.