Eine zweite Chance
Fridolin ist einer unserer Hofkater, auf dem Gelände hier ist er der Chef. Seit einem Verkehrsunfall hat er nur noch drei Beine. Das schränkt ihn überhaupt nicht ein, im Gegenteil: Er genießt es herumzustreifen und die nähere Umgebung zu erkunden. Nur anfassen lässt er sich nicht, vermutlich hat er irgendwann schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Hier bei uns auf dem Hof sind die Bedingungen für ihn perfekt: Er ist dabei, wenn er möchte – und kann sich zurückziehen, wenn er nicht mehr möchte.
Die Wohnung absichern
„Wir haben immer wieder Katzen, die sich bei einem Unfall ein Bein gebrochen haben“, berichtet Benjamin Pasternak. „Das Bein wird geschient, kann aber leider wieder brechen. Diese Tiere sind sehr schwer zu vermitteln, dabei muss man lediglich ein paar Dinge beachten.“
So darf im Haus kein Kratzbaum sein oder höhere Möbel, die die Katze versucht zu erklimmen. „Wenn man das im Blick hat, kann man ihnen wieder ein Zuhause geben.“ Nicht wenige Tiere entfremden sich infolge des Unfalls vom Menschen und können so wieder Vertrauen fassen.
Khaleesi
Auch auf Tiere mit Beeinträchtigungen muss man sich einstellen. Im Sommer 2024 kam die schneeweiße Katze Khaleesi mit ihren Kitten zu uns. Die Kitten sind längst vermittelt, Khaleesi wartet bis heute auf ein neues Zuhause.
Bei weißen Katzen kann immer mal wieder Taubheit auftreten und auch Khaleesi ist davon vollständig betroffen. Da sie keine Lautstärke kennt, kommuniziert sie dafür lautstark; manchmal ist sie frustriert und mit Vorsicht zu genießen. „Tiere mit klassischen Behinderungen sind ebenfalls schwer zu vermitteln“, erklärt Benjamin Pasternak.
„Es gibt leider nicht viele Menschen, die ihnen eine Chance geben. Dabei ist es so wichtig, diese Tiere nicht aufzugeben!“
Er ist davon überzeugt, dass durchaus ein zufriedenes und harmonisches Miteinander möglich ist. Man müsse sich jedoch darüber im Klaren sein, worauf man sich einlässt und die entsprechenden Bedingungen schaffen. „Katzen wie Khaleesi können nicht als Freigänger gehalten werden, da der Straßenverkehr zu gefährlich ist und sie sich draußen häufig erschrecken. Sie brauchen ein sicheres und gewohntes Umfeld.“ Ideal sei eine große Wohnung, wo sie dem Menschen auch mal aus dem Weg gehen können.
Unterstützung vom Tierschutzverein
Auch Tiere mit chronischen Erkrankungen haben es in der Vermittlung schwer. Viele potenzielle Interessenten schrecken vor den unbestritten hohen Kosten zurück; so können z. B. für regelmäßige Medikamente oder Physiotherapie schnell mal mehrere hundert Euro zusammenkommen. „Diabetes beispielsweise tritt häufig bei Tieren auf“, berichtet Benjamin Pasternak. „Hier muss regelmäßig Insulin gespritzt und in ein Messgerät investiert werden.“
Was viele nicht wissen: Wir als Tierschutzverein unterstützen die, die unseren kranken, verletzten oder beeinträchtigten Tieren eine Chance geben möchten. In vielen Fällen werden die Tiere in Pflege genommen, so dass wir als Tierschutzverein weiterhin für die Behandlung aufkommen, sie aber ein Zuhause gefunden haben. Damit dies auch weiterhin möglich ist, freuen wir uns über Ihre Unterstützung. Spenden Sie jetzt – jeder Euro hilft!
Die einfachen Wege an uns zu spenden:
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Verwendungszweck: Nothilfe für Tiere
Sparkasse Neuss
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